Resolution der Naturfreunde Braunschweig
Krieg ist immer falsch. Auch der Krieg in der Ukraine. Er bringt mit jedem Tag mehr Leid, Zerstörung und Tod. Und das trifft vor allem sozial benachteiligte Menschen, die ohnehin durch Ungleichheit, Armut und Ausgrenzung bedroht sind. Mit jedem Tag wächst das Risiko der Eskalation und Ausweitung. Denn Kriege kennen keine Grenze in sich.
Deshalb ist die wichtigste Aufgabe vor allem im Krieg: Frieden schaffen. Um es mit Helmut Schmidt zu sagen: „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen.“
Das heißt als Antwort auf den Krieg in der Ukraine: schnellstmöglicher Waffenstillstand! Einstieg in Verhandlungen über ein dauerhaftes Friedensabkommen und den Abzug der russischen Truppen sowie Verhandlungen über die Wiederherstellung der staatlichen Integrität der Ukraine und für eine stabile Friedensarchitektur in Europa!
Diese Aufgabe ist nicht nur eine Erwartung an die Kriegsparteien, sondern auch an Europa, primär die Verantwortung für eine Friedenslösung zu übernehmen und für eine diplomatische Lösung zu sorgen, statt schwere Waffen in das Kriegsgebiet zu liefern. Wir setzen uns ein für ein friedliches, selbstbestimmtes Europa, so wie es in der Charta von Paris von 1990 niedergelegt wurde. Darunter fallen auch Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für alle Europäer*innen.
Als NaturFreunde gehören für uns „Nie wieder Krieg“ und „Nie wieder Faschismus“ zusammen. Wir stellen uns jedem Imperialismus entgegen und an die Seite der kriegsgeplagten ukrainischen Bevölkerung sowie der russischen Zivilgesellschaft.
Kriege fallen nicht vom Himmel, sie haben immer eine Vorgeschichte. Ihre Ursachen liegen in internationalen, militärischen wie politischen Machtverhältnissen, in wirtschaftlichen Interessen und Expansionsideologien, auch in sozialen Ungleichheiten und kulturellen Konflikten. Auch der Konflikt in der Ukraine ist in den letzten 20 Jahren durch verschiedenste Ereignisse, befördert worden. Er hat jetzt längst eine geostrategische Bedeutung angenommen und ist somit zu einem „Weltordnungskrieg“ geworden.
Der Krieg in der Ukraine macht deutlich, dass Entspannung und gemeinsame Sicherheit neu belebt werden müssen. Dafür unterstützen die NaturFreunde das Konzept „Gemeinsame Sicherheit 2022“, das vom Olof-Palme-Institut, dem Internationalen Gewerkschaftsbund und dem Internationalen Friedensbüro vorgelegt wurde.
Frieden und Demokratie in Europa sind nicht selbstverständlich und müssen politisch herbeigeführt werden. Notwendig ist ein grundlegender Kurswechsel, sowohl durch ein System gemeinsamer Sicherheit als auch durch die sozial-ökologische Gestaltung der Transformation, die zu einer nachhaltigen Entwicklung führen und den Zusammenhalt Europas stärken muss.
Die Wegscheide wird immer deutlicher: Entweder kommt es zu einer Beendigung der bewaffneten Auseinandersetzung und somit zu einer neuen Phase von Abrüstung, Entspannung und friedlicher Zusammenarbeit oder die globalen Konflikte münden in neuer Gewalt. Es ist höchste Zeit, das Ruder herumzureißen.
Naturfreunde Braunschweig. Die Resolution basiert auf der Resolution der Bundesversammlung der Naturfreunde: https://www.naturfreunde.de/sites/default/files/attachments/nfs-ba_friedensresolution221118.pdf
Hier der Text als pdf.
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